Was Sie über den Versicherungskunden 2.0 wissen sollten

Die Versicherungsbranche ist herausgefordert: ihre Kunden sind schon bei der Digitalisierung angelangt und warten immer noch auf entsprechende Angebote.

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Versicherungen haben es nicht einfach. Sie stehen in einem stark umkämpften Marktfeld und ringen mit der Finanzkrise. Zu einem Veränderungsdruck führen auch die soziodemographischen Veränderungen, wie das Ansteigen der Lebenserwartung sowie das sich verändernde Kundenverhalten.

Versicherer hadern weltweit noch mit der Digitalisierung. Gemäss dem «Global Digital Insurance Benchmarking Report 2015»
des international tätigen Managementberatungs-Unternehmens Bain & Company ist der Digitalisierungsgrad weltweit unterschiedlich:

  • 79% der weltweit befragten Privat- und Firmenkunden sagen, dass sie in den nächsten 5 Jahren digitale Kanäle für die Interaktion mit ihrer Versicherung nutzen werden. Die Anbieter sind sich dessen nur teilweise bewusst
  • Fast die Hälfte der weltweiten Assekuranzkonzerne vermeldet, dass sie noch keinen realistischen Plan für die digitale Transformation haben. Die Mehrheit hat noch nicht einmal eine digitale Vision oder einen Risk- oder Compliance Prozess vor Augen
  • Die Versicherer sagen voraus, dass das Geschäft im Bereich Leben in den nächsten 3-5 Jahren von 8% auf 15% und für Nichtleben von 10% auf 23% steigen wird
  • Die Produkteentwicklung wird sich von 11 auf 7.4 Monate reduzieren
  • Sie gehen davon aus, dass sich die Ausgaben für Big Data – Analysen auf bis zu 27% steigern werden. Ebenso werden die Ausgaben für die IT allgemein markant steigen

Das Beratungsunternehmen accenture und die Universität St. Gallen beschreiben in der Studie Assekuranz 2015 die wichtigsten Trends in der Versicherungsbranche und stellen einen Veränderungsdruck durch Finanzkrise, Regulierung und den relativ statischen Marktstrukturen fest:

  • Der «Versicherungskunde 2.0» ist selbständiger, fordernder und preissensitiver, da er sich online informiert
  • Trotzdem ist das Vertrauensverhältnis zum Kundenberater oder Makler insbesondere bei den beratungsintensiven Vorsorge- und Lebensversicherungsgeschäft wichtig
  • In Sachen Produktentwicklung und Produktinnovation zeigt sich Entwicklungspotential
  • In der Kundenkommunikation ist ein Multi-Channel-Ansatz angesagt

Dass der Kunde im Zeitalter der Digitalisierung nicht mehr zwischen den einzelnen Kommunikationskanälen unterscheidet, bestätigt auch die Studie von Bain & Company. Ein Ausbau der digitalen Kanäle ist heute nicht zuletzt aufgrund des Wechselwillens bei den Kunden unabdingbar.

Auf ein ähnliches Fazit kommt die Studie „Die digitale Transformation in der Versicherungsbranche“, von Q_PERIOR. Als die wichtigsten Digitalisierungsthemen für Versicherungen sehen die Autoren in der IT-Sicherheit, dem agilen Projektmanagement sowie Big Data / Predictive Analytics.

Diese Fragen sollten Sie sich als Versicherer in Sachen Digitalisierung stellen:

  • Wie kann die Kundenkommunikation im Sinne einer Multi Channel Strategie verbessert werden? Diese Fähigkeit sollte wichtigster Teil Ihrer Digitalisierungsstrategie sein!
  • Wo liegen die grössten Chancen und Risiken in der Digitalisierung und wie beeinflussen sie das Businessmodell, die operativen Kernaktivitäten und die Organisation?
  • Was gilt es bei der Digitalisierung bezüglich Datenschutz, Risk Managment und Corporate Governance-Richtlinien zu beachten?
  • Wie viele Ressourcen sind nötig, um die Ziele umzusetzen und welche Prioritäten sind zu setzen?
  • Wie können sämtliche Elemente der Wertschöpfungskette schrittweise digitalisiert werden?

Mit geschicktem Einsatz von Big Data und der Digitalisierung der Prozesse lassen sich die Effizienz und Profitabilität steigen. Dafür ist ein Change Prozess nötig, damit die Digitalisierung die gesamte Wertschöpfungskette erfassen kann.

 

Was Sie über den Versicherungskunden 2.0 wissen sollten

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